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Fleischkonsum in Zeiten von Corona

Nach den vorläufigen Angaben des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) zur Versorgungsbilanz von Fleisch hat sich der Fleischkonsum 2020 im Vergleich zum Vorjahr verringert. Das freut uns sehr, zumal da auch der Im- und Export von lebenden Tieren zurückgegangen ist (Quelle: Fleischwirtschaft.de). Deutschland is(s)t bewusster und das wurde in Zeiten von Corona nicht nur medial angepriesen, sondern auch nachweislich umgesetzt.

Dennoch müssen wir im Rahmen von Corona und Fleischkonsum genauso über Themen wie Tierhaltung, Umweltzerstörung und Arbeitsbedingungen in Produktionshöfen sprechen und dürfen nicht nach dem Motto „Aus den Augen, aus dem Sinn“ diese Angehörigen in der Kette vergessen.

Infektionsrisiko Massentierhaltung

Die Realität von billig erzeugtem Fleisch ist neben vielen Umweltschäden auch ein Faktor für die Ausbreitung von Infektionskrankheiten, da sie durch die Bedingungen begünstigt werden, unter denen billiges Fleisch hergestellt wird (Quelle: Heinrich Böll Stiftung). Tiere werden in Massenbetrieben gehalten, die die Entstehung von Viren fördern und dann von diesen auf den Menschen übertragen werden können. Die WHO warnt schon seit Jahren vor Pandemien im Zusammenhang mit industrieller Tierhaltung. Außerdem führt der vermehrte Einsatz von Antibiotika in der Tierproduktion zu Resistenzen, die Medikamente wirkungslos machen. Jährlich werden weltweit etwa 131.000 Tonnen Antibiotika bei Tieren eingesetzt.

,,Die Krise hinter der Krise‘‘

Alleine von 2000 bis 2010 wurden 24 Millionen Hektar Land in Südamerika zu Ackerflächen (Quelle: wwf). Dieses menschliche Eindringen in natürliche Ökosysteme verkleinert den Lebensraum von Wildtieren, bringt Ökosysteme aus dem Gleichgewicht und begünstigt letztendlich auch die Verbreitung von Pandemien. So kommentierte die deutsche Bundesumweltministerin Svenja Schulze die Naturzerstörung als ,,die Krise hinter der Krise“, nach den Ergebnissen des aktuellen Berichts des UN-Biodiversitätsrats (IPBES) im Hinblick auf die Corona-Pandemie (Quelle: Energiezukunft.eu).

Coronaskandale decken andere Zustände auf

Im Zuge der Diskussionen um Corona ist der Fokus auch auf einen anderen verdrängten Faktor des Fleischkonsums gerückt; die skandalösen Bedingungen auf großen Schlachtbetrieben, wo Arbeiter auf engstem Raum leben und arbeiten müssen und so deutschlandweit Corona-Hotspots verursachten. Solche Schlachtbetriebe, die von der konventionellen Massentierhaltung leben, haben ihr System darauf ausgelegt, Gewinne zu optimieren und dabei das Wohl anderer Beteiligten ignoriert, seien es die Tiere, die Bauern als Lieferanten, die Mitarbeiter oder Subunternehmer.

So geht mit den Skandalberichten die längst fällige Erkenntnis um die Herstellung von Fleisch einher, dass konventionelle Groß-Schlachtbetriebe pflanzen-, tier- und menschenunverträgliche Strukturen hinter verschlossenen Türen ausbauen. 

Unser Statement

Seit Beginn unserer Arbeit ist für uns die Zusammenarbeit mit regionalen Bio-Betrieben ein Grundsatz, zu dem wir seit jeher stehen. Dies beginnt bei der Auswahl unserer Bio-Landwirte und reicht bis hin zu regionalen, kleinen, biozertifizierten Schlachtbetrieben. Die Herstellung unserer Biofleischprodukte unterliegt einer streng kontrollierten und sorgfältig ausgewählten Kette, die die Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit unseren Bio-Landwirten, die mit Bedacht gewählten kurzen Transportwege und sorgsam ausgewählten Schlachter und Schlachtbetriebe beinhaltet.

Fleisch zu konsumieren war für Menschen nie selbstverständlich und sollte es heute auch nicht sein. Daher plädieren wir für weniger Fleisch und wenn, dann aus regionaler Biohaltung.

Euer Team von Josef’s Bio

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